Windmühlen prägen seit Jahrhunderten die Geschichte unserer Dörfer und des Landschaftsbildes. Sie spielen zwar im Wirtschaftsleben der Region schon lange keine Rolle mehr, jedoch sind sie in den letzten Jahren wieder vermehrt in das Interesse der Öffentlichkeit gerückt worden. Für Interessierte bieten gerade Windmühlen einen Blick in frühere Handwerkskunst und in den Beginn des Technikzeitalters. Die Nachfrage und Entwicklung im Tourismus zeigen, dass besonders auch in Zeiten einer schnellen technischen Entwicklung das Interesse an kulturhistorischen bedeutsamen Baudenkmalen nicht verlorengegangen ist. Gerade bei uns im nördlichen Emsland sind diese Mühlen, die unseren emsländischen Dörfern ihren besonderen Stempel aufdrückten, immer mehr verschwunden. Nicht zuletzt deshalb hat sich der Heimatverein Aschendorf-Hümmling e.V. zur Aufgabe gemacht, diese Zeitzeugen vergangener Handwerkskunst für die Nachwelt zu erhalten. Die Holländer-Durchfahrtsmühle in Wippingen wurde in den Jahren 1860 bis 1862 im Auftrag einer Interessengemeinschaft aus Steinbilder- und Sögeler- Wippinger Bauern gebaut. Diese Interessengemeinschaft bestand anfänglich aus 38 Mitgliedern landwirtschaftlicher Betriebe. Im Laufe der Zeit mussten immer wieder Reparaturen an der Mühle durchgeführt werden. Sie wurde dann jedoch im November 1936 wegen Unrentabilität außer Betrieb gesetzt. Da in den Aufbaujahren nach dem 2. Weltkrieg das Bewusstsein für die technischen Baudenkmale noch nicht so ausgeprägt war, dauerte es bis im Jahre 1978, dass eine erste Grundinstandsetzung im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms durchgeführt werden konnte.
Mit Vertrag vom 17.08.1981 hat der Heimatverein Aschendorf-Hümmling für die Wippinger Durchfahrtsmühle die Unterhaltungspflicht der Wippinger Durchfahrtsmühle übernommen, um dieses technische Baudenkmal vor dem Verfall zu retten. Seit dieser Zeit wurden mehrere Reparaturen unter Regie des Heimatvereins durchgeführt, Während der Heimatverein Aschendorf-Hümmling e.V. für die Unterhaltung des technischen Baudenkmals verantwortlich ist, sorgen die Aktiven des örtlichen Heimatvereins in Wippingen vor Ort mit zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen dafür, dass dieses Bauwerk immer auch wieder in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt wird. Während bei den ersten Reparaturen besonderer Wert daraufgelegt wurde, dass die Außenhaut in Takt ist, um das Bauwerk vor dem Verfall zu retten, konnte in der letzten großen Sanierungsphase im Jahre 2010/2011 auch die Mühlentechnik wieder soweit hergestellt werden, dass in Wippingen erstmals nach dem Kriege wieder mit Windkraft gemahlen werden konnte. Seitdem ist die Mühle in Betrieb. Die letzte größere Instandsetzung konnte im Juli 2022 abgeschlossen werden (Gesamtkosten ca. 62.000 €).